Schwere Unwetterschäden bei Gemüsebauern in der Pfalz
Sintflutartige Regenfälle und Hagelkörner haben bei den Gemüsebauern in der Pfalz enorme Schäden verursacht. Die eigentlich sonnenverwöhnte Pfalz hat in den letzten Wochen schwer unter Unwettern gelitten. Viele Gemüsebauern der Region haben einen Großteil ihrer Ernte verloren. Ihre Zukunft ist derzeit noch ungewiss.
Ernüchternde Bestandsaufnahme
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd teilte in einer offiziellen Bestandsaufnahme mit, dass rund 800 Hektar Gemüsefelder überschwemmt und damit weite Teile des größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebietes in Deutschland schwere Schäden durch Unwetter davongetragen haben. Besonders schwer hat es unter anderen auch die Stadt Ludwigshafen-Ruchheim getroffen. Viele Gemüsesorten, darunter Blumenkohl und Salat wurden vernichtet, zahlreiche Gemüsebauern haben durch die schweren Unwetter ihre gesamte Ernte verloren. Gerade bei Mutterstadt (Vorderpfalz) sind ganze Felder überschwemmt worden. Der Wassergehalt u. a. an den Wurzeln des dort angebauten Blumenkohls ist so hoch, dass die Pflanzen nicht weiter wachsen können. Getreidesorten, Kartoffeln und diverse Gemüsesorten sind von Fäulnis bedroht, auch hier stehen große Ernteausfälle bevor.
Erschreckende Bilanz
Der Bauern und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd geht davon aus, dass die durch das Unwetter verursachten Schäden sich allein in der Vorderpfalz in einem zweistelligen Millionenbetrag bewegen. Landwirte müssen mit rund 40 – 100 Prozent Einbußen rechnen. Um Mutterstadt sind von den Unwettern rund 3000 Hektar Anbaugebiet betroffen. Rund 1000 Hektar liefern in diesem Sommer einen Totalausfall der Ernte. Erstklassige Gemüsesorten verfaulen. Das Umbrechen der Flächen sowie eine anschließende Neubepflanzung sind im Augenblick nicht möglich. Die Bauern haben allerdings bereits Jungpflanzen gekauft, die nun nicht rechtzeig auf den Feldern gepflanzt werden können und dadurch ebenfalls verloren sind. Viele Landwirte berichten von einer Unbefahrbarkeit der Ackerflächen. Maßnahmen für den Pflanzenschutz und die Pflege können somit nicht getroffen werden. In der Folge wird es dramatische Auswirkungen geben, die weit über die ersten Ernteschäden hinausreichen. Von den Folgen der Unwetter sind indirekt natürlich auch die Speditionen betroffen. Durch den Totalausfall der Ernte gibt es keine Ware. Ohne Ware erfolgt kein Transport.
Unbürokratische Hilfe gefragt
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd hat das Land bereits um finanzielle Unterstützung für die betroffenen Bauern gebeten. Präsident Hartelt verschärfte Ende Juni 2016 noch einmal die Forderungen an die Landesregierung den Landwirten schnelle und unbürokratische finanzielle Unterstützung zu gewähren. Um die drohende Pleite vieler Bauern abzuwenden, muss die Landesregierung schnell reagieren und Ausfälle finanziell unterstützen. Hartelt bat die Verantwortlichen kurzfristige und leicht umsetzbare Maßnahmen zu treffen.