Vorsicht Virus
Noch vor ein paar Jahren konnte man recht schnell erkennen, ob es sich beim Anhang einer erhaltenen E-Mail im Posteingang um eine potentiellen Trojaner oder eine Schadsoftware handelte oder nicht. Die Mails waren oft schlecht gemacht und wurden sofort vom Mailprogramm als „Spam“ erkannt. Diese Zeiten sind leider vorbei …
Virus als Bewerbung getarnt
Selbst IT-Fachleute sind von der neuen Virusform überrascht. Ein Trojaner, getarnt als Bewerbungsanschreiben, legt reihenweise PCs lahm. Zahlreiche Mitarbeiter u. a. in Personalabteilungen öffnen regelmäßig Bewerbungen, so wie auch die Mail, die anfänglich keine Besonderheiten erkennen ließ. Es erfolgte eine professionelle Bewerbung auf Stellen, die tatsächlich vom Unternehmen ausgeschrieben worden sind inklusiver persönlicher Ansprache und ohne Fehler in der Rechtschreibung. Kurze Zeit später erschien ein Totenkopf-Symbol auf dem Bildschirm und der gesamte Rechner war hinüber.
Virusalarm bei der Mencke Spedition
Auch die Mencke Spedition erhielt eine dieser Mails. Getarnt als Bewerbung war das Notebook, auf dem die Mail empfangen wurde, nach dem Öffnen des Anhangs nicht mehr zu retten. Zum Glück im Unglück handelte es sich dabei um ein Notebook, welches nicht mit dem gesamten Netzwerk verbunden war. So konnte eine Übertragung des Trojaners auf andere Rechner und eine Ausbreitung im Netzwerksystem vermieden werden.
Was Sie über das Virus wissen müssen
Es handelt sich um ein besonders ausgeklügeltes System, dass vollkommen seriös als Bewerbungsschreiben mit einem Absender aus Österreich im Postfach eingeht. Die angeblichen Bewerbungsdateien sind angeblich zu groß und beim Cloud-Speicherdienst „Dropbox“ hinterlegt. In vielen Fällen hieß die Datei „Bewerbungsmappe-gepackt.exe“. Wäre die Datei direkt an die Mail angehängt, hätten häufig die eingerichteten Sicherheitssysteme gegriffen und die Mail mit der Schadsoftware als solche erkannt. Durch den Klick auf einen externen Link gelingt der Trojaner-Übergriff in vielen Fällen. Davon betroffen waren die unterschiedlichsten Unternehmen, darunter auch das Lukaskrankenhaus im Rhein-Kreis. Ein hundertprozentiger Schutz ist leider nicht möglich, jedoch sollten Datenanhänge immer mit Vorsicht geöffnet werden, insbesondere wenn sie von einem fremden Absender kommen. Besondere Vorsicht ist bei File-Sharing-Diensten geboten, die nicht gesichert sind. Wichtig ist es, alle Mitarbeiter im Unternehmen darüber zu informieren und entsprechend zu sensibilisieren. Nur so kann das Risiko einer Virusübertragung durch Schadsoftware minimiert werden. Passende Sicherheitssysteme sollten ebenfalls auf den einzelnen Rechnern im Unternehmen installiert sein. Diese benötigen regelmäßige Updates, um den aktuellen Standards zu entsprechen.