Die Digitalisierung der Arbeitswelt
Mit zunehmender Digitalisierung wird sich auch das Aufgabenfeld der Speditionen ändern. Das geht aus einer Untersuchung des BAG vor, wie der Deutsche Speditions- und Logistikverband meldet. Auch in dieser Branche ist der fortlaufende Fortschritt bereits deutlich zu spüren.
Das Aufgabenspektrum wandelt sich
In der Speditions- und Logistikbranche steigt die Zahl der Beschäftigten, die Tätigkeiten ändern sich jedoch im Laufe der Zeit. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) auf der Grundlage der letzten Datenbasis aus dem Jahr 2015. Dabei wurden verschiedene Bereiche analysiert, das bedeutet in Einzelnen: die Beschäftigungsstruktur, die Arbeitsbedingungen, die berufliche Ausbildung und Arbeitsmarktsituation von Verkehrsberufen.
Die auffallendste Veränderung: Verwaltungsorganisatorische Routinetätigkeiten treten im Rahmen der anhaltenden Digitalisierung immer mehr in den Hintergrund. Im Gegensatz dazu verschiebt sich das Aufgabenfeld immer weiter in Richtung Prozesskontrolle und Kundenbetreuung, so dass andere Bereiche wie analytisches Denken und soziale Kompetenz an Bedeutung dazu gewinnen.
Von den Kaufleuten im Bereich der Spedition und Logistikdienstleistungen werden IT-Affinität und die Beherrschung gängiger Computer- und Softwareprogramme erwartet. Das Ganze selbstverständlich auch mit entsprechender Weiterbildungsbereitschaft. Arbeitsplätze würden bei fortschreitender Digitalisierung wahrscheinlich nicht im großen Umfang wegfallen, jedoch das Tätigkeitsprofil werde sich hin zu mehr Kontrollfunktion und Prozessüberwachung verschieben. Ebenso das Eingreifen in Problemlagen, manuelle Nachsteuerung, bis zur Kundenakquise und Kundenpflege werden zunehmend bedeutender werden. Außerdem verhält es sich mit der Komplexität der Aufgaben ähnlich. Diese werde, laut des Berichts, trotz der Entlastung bei Routineaufgaben zunehmen. Außer Kommunikation werden weitere soziale Kompetenzen immer wichtiger.
Technik bietet Freiräume
Aus dem Bericht lassen sich auch Empfehlungen herleiten: Sichere und geschlossene Kommunikationsnetze sowie eine leistungsstarke, stabile Internetverbindung schüfen Freiräume. Kaufmännische Arbeitsplätze mit festen Arbeitszeiten verlieren immer mehr an Bedeutung. Der Trend geht weiterhin zu Tablets und Smartphones, die es ermöglichen ortsungebunden zu arbeiten. Die meisten Dinge können heutzutage online erledigt werden und das mobile Arbeiten erhöhe nicht nur die räumliche Unabhängigkeit, sondern auch die zeitliche Flexibilität.
Die BAG-Umfrage legt dar, dass 22 Prozent der befragten Unternehmen ihren kaufmännischen Angestellten ein Homeoffice anbieten.
Der Bericht zu den Berufen in Güterverkehr und Logistik wird alle zwei Jahre neu erstellt. Eingeschlossen sind die Branchen Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, Spedition und Logistikdienstleistungen sowie Schifffahrt. Er dient den Sozialpartnern für eine möglichst genaue und aktuelle Informationsgrundlage zwecks der Arbeitsbedingungen in der Branche.